Gesundheit und Ernährung für jedes einzelne Kind

Wir setzen uns dafür ein, dass jedes Kind, unabhängig von seiner Herkunft, seinem Geschlecht oder seinen Bedürfnissen, Zugang zu medizinischer Grundversorgung hat. Unser Ziel ist es, dass bis zum Jahr 2030 kein Kind unter fünf Jahren an vermeidbaren Krankheiten stirbt.

Alle fünf Sekunden stirbt irgendwo auf der Welt ein Kind. Sie sterben an vermeidbaren Ursachen wie Durchfallerkrankungen, Lungenentzündung, Malaria, Frühgeburten, Komplikationen während der Schwangerschaft oder der Geburt. In vielen Ländern der Welt gibt es weder sauberes Wasser noch ausreichend Nahrung oder funktionierende Gesundheitssysteme.

Deshalb engagiert sich Save the Children auf nationaler und internationaler Ebene für die Umsetzung politischer und finanzieller Massnahmen für die Verbesserung der Gesundheitssysteme in Entwicklungsländern. Wir arbeiten mit Regierungen und Partnern zusammen, um Strategien zur Armutsbekämpfung zu entwickeln und grundlegende medizinische Leistungen wie Mutter-Kind-Versorgung, Impfprogramme und Schwangerschaftsvorsorge zu verbessern. Zusätzlich setzen wir uns für die Verbesserung der Ernährung von Kindern ein, um Leben zu retten und ihnen eine gesunde Entwicklung zu ermöglichen.

122 Millionen

Kinder konnten wir in den letzten zehn Jahren helfen zu überleben.

Vision

Bis 2030 stirbt kein Kind unter fünf Jahren an vermeidbaren Krankheiten.

Ernährung für die Kleinsten

Wir fördern und unterstützen die Ernährung von Kleinkindern, um ihnen das Überleben zu garantieren und eine gesunde körperliche und kognitive Entwicklung zu ermöglichen.

Unterernährung ist Ursache von fast der Hälfte aller Todesfälle von Kindern. Unterernährte Kinder sind anfälliger für Krankheiten und haben zumeist einen schlechteren Bildungsstand und eine schlechtere Gesundheit. Der Hunger schwächt Kinder und sie können nicht gegen Krankheiten wie Durchfall oder Lungenentzündung ankämpfen. Auch für diejenigen, die überleben, hat Mangelernährung in den ersten Lebensjahren grosse Auswirkungen. Viele leiden ihr Leben lang unter körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen.

Unsere Ernährungsprogramme für Mütter, Kleinkinder und Neugeborene konzentrieren sich auf die „ersten 1000 Tage“ – die Zeit zwischen der Schwangerschaft und dem zweiten Geburtstag eines Kindes. Sie zielen darauf ab, eine angemessene Nahrungsmittel- und Nährstoffzufuhr bei Schwangeren und Kleinkindern, wirksame Ernährungs- und Pflegepraktiken für Säuglinge und Kleinkinder sowie den Schutz vor Infektionskrankheiten zu gewährleisten. Somit setzen wir dort an, wo für Kinder ein grosser Unterschied gemacht werden kann.

5.3 Millionen

Kinder starben 2018 an Mangelernährung.

Mangelernährung – Probleme, Folgen und Informationen:

Um sich gesund zu entwickeln, muss jeder Mensch die richtige Menge an Nahrung und lebenswichtige Nährstoffe zu sich nehmen. Dazu gehören zum Beispiel Gemüse und Obst, die Vitamine und Mineralien enthalten, aber auch Lebensmittel wie Nüsse, Bohnen oder Öle, die den Körper mit Fetten oder Eiweißen versorgen. Eine unausgewogene Ernährung kann Menschen anfälliger für Krankheiten machen, das Körperwachstum behindern, die Leistungsfähigkeit in der Schule und dem Beruf einschränken und auch zu Problemen in der Schwangerschaft führen. Gerade in den ersten Lebensjahren kann sich Mangelernährung auf Kinder fatal auswirken. Auch wenn sie überleben, leiden sie oft ihr Leben lang unter körperlichen und geistigen Folgen. Es gibt genug Essen auf der Welt. Save the Children setzt sich dafür ein, dass kein Kind stirbt, weil es nicht genug oder das richtige zu essen hat. Hier beantworten wir alle Fragen rund um das Thema Hunger und Mangelernährung.

Mangelernährung tritt in vielen Formen auf:

Unterernährung bedeutet, dass ein Mensch über einen längeren Zeitraum weniger Energie zu sich nimmt, als er eigentlich benötigt, um sein eigenes Körpergewicht zu halten und sich gesund zu entwickeln. Besonders Kinder in Entwicklungsländern leiden an dieser Form der Mangelernährung. Die Folgen können Wachstumsstörungen (Stunting) sein: Kinder sind für ihr Alter zu klein und leiden unter einer verzögerten geistigen Entwicklung, die sich zum Beispiel negativ auf die Schulleistungen auswirken kann. Betroffene leiden ebenfalls häufig an Auszehrung bzw. Entwicklungsverzögerungen (Wasting), die sich durch Abmagerung und Kräfteverfall äußert. Häufig geht Untergewicht sowohl mit Stunting, Wasting oder beidem einher.

Mikronährstoffmangel bedeutet, dass ein Mensch nicht genug Nährstoffe wie Mineralstoffe oder Vitamine zu sich nimmt. Auch die Unterversorgung mit Nährstoffen wirkt sich negativ auf die geistige und körperliche Entwicklung von Kindern und Heranwachsenden aus. Da der Mangel aber häufig nicht direkt sichtbar ist, wird häufig auch von „verstecktem Hunger“ gesprochen. Oft sind besonders Kinder in armen Familien, die keinen Zugang zu einer ausgewogenen Ernährung haben, davon betroffen. Das muss allerdings nicht sein, Mikronährstoffmangel ist weltweit verbreitet. Der Mangel muss zudem nicht zwangsläufig mit Unterernährung einhergehen. Auch Menschen, die an Überernährung leiden, können von Mikronährstoffmangel betroffen sein.

Überernährung bedeutet, dass ein Mensch über einen längeren Zeitraum mehr Energie zu sich nimmt, als er eigentlich benötigt. Die Folgen: Übergewicht und in besonders schlimmen Fällen Fettleibigkeit. Fälschlicherweise wird Übergewicht häufig immer noch mit Wohlstand gleichgesetzt. Dabei sind weltweit immer mehr arme Menschen davon betroffen, weil sie öfter auf günstige Kalorien angewiesen sind, die oft fett- und zuckerhaltig sind.

Der Begriff Mangelernährung wird fälschlicherweise oft mit Hunger gleichgesetzt. Wenn ein Mensch hungert, bekommt er weniger Nahrung, als er es eigentlich benötigt. Besteht der Nahrungsmangel über einen begrenzten Zeitraum, zum Beispiel während Dürren oder Kriegen, spricht man von akutem Hunger. Haben Menschen über einen langen Zeitraum keinen Zugang zu genug Nahrung, spricht man von chronischem Hunger.

Kinder leiden besonders stark unter den Folgen von Mangelernährung, da sie ihre geistige und körperliche Entwicklung dauerhaft beeinträchtigt. Besonders in den ersten 5 Jahren ihres Lebens, aber auch in ihrer Jugend, ist es für ihre Entwicklung wichtig die richtigen Nährstoffe zu sich zunehmen. Erwachsene, die als Kinder an Unterernährung und Wachstumsstörungen litten, haben häufig Lernschwierigkeiten, verdienen in ihrem späteren Beruf 20 Prozent weniger als nicht-betroffene Erwachsene und sind mit 30 Prozent höherer Wahrscheinlichkeit von Armut betroffen. Insgesamt leiden weltweit 52 Millionen Kinder unter 5 Jahren an Entwicklungsverzögerungen und 155 Millionen an Wachstumsverzögerungen. Darüber hinaus sind 45 Prozent aller Todesfälle von Kindern unter 5 Jahren sind auf Mangelernährung zurückzuführen.

Die Ursachen für Mangelernährung sind vielfältig, komplex und oft eng miteinander verwoben. Dazu zählen:

Ungleichheiten und Ausgrenzung begünstigen Mangelernährung. Weltweit sind vor allem Menschen betroffen, die aus verschiedenen Gründen benachteiligt sind – zum Beispiel aufgrund ihrer finanziellen Situation, ihres Wohnortes oder ihrer Herkunft. Wo ein Kind lebt bestimmt, ob ihm örtliche Dienste, Bildungseinrichtungen oder Nahrung zur Verfügung stehen. Außerdem bestimmt der Wohnort kulturelle und soziale Praktiken, das Einkommen – und damit letzten Endes auch die Ernährungssituation. Mangelernährung betrifft zum Beispiel besonders Kinder, die in ländlichen Regionen oder in urbanen Slums aufwachsen.

Armut beeinflusst fast alle Bereiche des Lebens, so zum Beispiel den Zugang zu Bildung oder Gesundheitsleistungen und ist einer der Haupttreiber von Mangelernährung. Die finanzielle Situation einer Familie hat fast immer einen wichtigen Einfluss auf die Ernährung eines Kindes. Familien mit niedrigem Einkommen sind oft auf günstige, weniger hochwertige und nährstoffärmere Nahrung angewiesen. Kinder aus Familien mit niedrigem Einkommen leiden wesentlich öfter an Wachstums- und Entwicklungsstörungen. Ein Großteil aller Kinder unter 5 Jahren, die durch Mangelernährung sterben, kommen aus Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen. Und auch innerhalb von Ländern mit einem höheren Einkommen besteht für Kinder aus ärmeren Haushalten ein viel größeres Risiko, an Mangelernährung zu sterben, als für Kinder aus reicheren Familien.

Konflikte und die Auswirkungen des Klimawandels sind maßgebliche Treiber von Mangelernährung. Sie sind mit dafür verantwortlich, dass die Zahl der Hungernden seit einigen Jahren wieder steigt. Allein 2018 litten mehr als 250 Millionen Menschen weltweit an akutem Hunger. Im Jemen starben zwischen April 2015 und Oktober 2018 ungefähr 85.000 Kinder an den Folgen extremen Hungers – weit mehr als durch Kugeln oder Bomben. Mehr als drei Viertel der über 150 Millionen nicht altersgemäß entwickelten Kinder leben in Konfliktzonen. Konflikte führen oft zu einem Zusammenbrechen der Versorgungsstrukturen: Ernteausfälle häufen sich, Nahrung kann nicht geliefert werden und wird immer teurer. Gleichzeitig erreichen humanitäre Hilfsleistungen nicht ihr Ziel oder decken die Bedarfe der Menschen nicht ab.

Die Auswirkungen des Klimawandels machen sich in Form von extremen Wetterereignissen immer stärker bemerkbar. Immer öfter auftretende Katastrophen sorgen oftmals für langandauernde Ernährungsinstabilität. Während das Horn von Afrika in der Vergangenheit beispielsweise alle 8 bis 10 Jahr von einer Dürre betroffen war, leidet die Region mittlerweile wesentlich öfter unter extremen und langanhaltenden Trockenperioden. Mosambik wurde in der ersten Hälfte des Jahres 2019 innerhalb von nur sechs Wochen von zwei Zyklonen heimgesucht. Die mit Katastrophen oft einhergehende Zerstörung lokaler Infrastrukturen, Ernteausfälle, Wasserknappheit und sterbenden Nutztiere sind nur einige Folgen, die zu akuten und chronischen Hungersnöten führen.

Gemeinschaftlicher Ansatz in unseren Gesundheitsprojekten

In unseren Gesundheitsprogrammen versuchen wir, ganze Gemeinschaften in die Projektarbeit einzubinden. So können Kinder auch in abgelegenen Gebieten zuhause behandelt werden, was sich oft als lebensrettender Faktor erweisen kann.

Eine medizinische Basisversorgung sollte ein Grundrecht für alle Menschen sein. Egal ob sie arm oder reich sind, auf dem Land oder in der Stadt leben. Gemeinsam mit Gesundheitseinrichtungen, Regierungen, Nichtregierungsorganisationen, Verantwortlichen in Städten und Dörfern sowie den Kindern arbeiten wir daran, eine bezahlbare und gute medizinische Versorgung für alle Menschen zu ermöglichen. Um die Qualität bestehender Gesundheitsdienste zu steigern, unterstützen wir außerdem die Gesundheitsbehörden, indem wir medizinisches Personal schulen, Ausrüstung und Transportmittel bereitstellen und Krankenstationen einrichten.

Vermeidbare Krankheiten – für benachteiligte Kinder häufig tödliche Krankheiten

In den ersten Lebensjahren sind Kinder besonders vulnerabel und brauchen besondere Fürsorge. Save the Children hat sich zum Ziel gesetzt, dass kein Kind unter fünf Jahren an vermeidbaren, für die Kleinsten jedoch oft tödlichen Krankheiten leiden soll.

Millionen von Kindern auf der ganzen Welt sterben an vermeidbaren Krankheiten. Lungenentzündung, Durchfall und Malaria machen 28% aller Todesfälle bei Kindern unter fünf Jahren aus, trotz den etablierten, kostengünstigen Massnahmen zur Vorbeugung und Behandlung dieser und anderer Infektionskrankheiten. Die Gesundheitsprogramme von Save the Children konzentrieren sich darauf, Gesundheitsfachkräfte und andere zu befähigen, mit diesen bewährten Massnahmen Kinder zu erreichen, die sie brauchen. Bei unseren Bemühungen legen wir besonderen Wert auf die drei wichtigsten Kindermörder: Lungenentzündung, Durchfall und Malaria.

Es sind vor allem die am stärksten benachteiligten Kinder, die den schwersten Bedrohungen ausgesetzt sind. Sie sind selten geimpft und am ehesten mit erhöhten Hintergrundrisiken konfrontiert, die mit Armut, Unterernährung und Luftverschmutzung verbunden sind. Durch die Unterstützung von Impfkampagnen für die am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen wissen wir, dass wir mehr Kinderleben vor einer Lungenentzündung retten können. Im Jahr 2018 haben wir mehr als 530.000 Impfungen gegen Lungenentzündung in 17 Ländern unterstützt.

Icon Medikament

Im Jahr 2018 haben wir mehr als 530.000 Impfungen gegen Lungenentzündung in 17 Ländern durchgeführt.


Bitte helfen Sie notleidenden Kindern!

Save the Children setzt alles daran, dass die am stärksten benachteiligten Kinder weltweit gesund aufwachsen, lernen und geschützt sind. Jede Spende zählt und wird dort eingesetzt, wo Hilfe am dringendsten benötigt wird.

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